Im Auftrag der Komintern – Ein Reisender der Weltrevolution

Seine Inhaftierung verhindert die Teilnahme am Gründungskongress der KPD Ende 1918 und der Komintern im März 1919. Das hindert ihn nicht daran, in kurzer Zeit einer der „Weltreisenden“ der jungen kommunistischen Bewegung zu werden. Im November 1919 gründet er in Berlin die kommunistische Jugendinternationale und wird ihr Vorsitzender. Diese vertritt er 1920 und 1921 auf den Kongressen der Komintern. Bereits auf dem III. Kongress 1921 muss er erkennen, dass es die Bewegung ist, die den Routen der Reisenden bestimmt. Es ist Lenin, der Münzenberg im August 1921 mit der Koordination der Hilfe für das von Hunger bedrohte Sowjetrussland beauftragt. Aus dieser Hungerhilfe erwächst dank Münzenberg die Internationale Arbeiterhilfe (IAH), die
seine herausragende Stellung in der kommunistischen Weltbewegung prägt.

„Ein Revolutionär, das ist ein Mann, der alles, was er besitzt, auf eine einzige Nummer setzt, seine Gegenwart auf den Roulettetisch wirft, um die Zukunft zu gewinnen. Im Licht der Vernunft ist das so idiotisch, dass man darüber weinen möchte. Aber dem Spieler erscheint es vernünftig, denn jedes Gut, dessen er habhaft werden kann, ist für ihn Einsatz und nicht Vermögen.“
Manes Sperber, Wie eine Träne im Ozean, 1961

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