Es sind die nach 1991 sich öffnenden Moskauer Archive, die Forscher:innen aus unterschiedlichen Ländern anziehen. Ihre Erkenntnisse und aufgefundenen Dokumente werden publiziert. Zeitgleich erinnern sich in Frankreich, der Schweiz und anderswo Menschen an Projekte, die einst mit dem Namen Münzenberg verbunden waren. Zunächst bleiben dies lose Enden einer Annäherung.
2012 findet am FMP1 die erste Willi Münzenberg gewidmete Tagung in Deutschland statt. Das Münzenberg Forum Berlin entsteht. 2015 folgt ein viertägiger internationaler Kongress am FMP1. Angefüllt mit wissenschaftlichem Diskurs und kulturellen Veranstaltungen. Die unterschiedlichen Forschungsgegenstände der Vortragenden und Enthusiast:innen verweisen immer wieder auf Münzenberg, zeigen die Verkettungen seiner Aktivitäten und ihre Wirkungen bis in die Gegenwart.
Der Nachhall auf die politische Arbeit der Gegenwart bleibt gering. Die Zeiten sind andere. Geschichte liegt unterm Mikroskop und wird nach Jahrestagen und Plänen institutionalisiert oder oft prekär bearbeitet.
Am FMP1 setzt eine kleine Gruppe auf die Anwendung seinerzeitiger Mittel und Methoden und ihre Vermittlung. Es entstehen Münzenberg Lektionen, eine Vielzahl von Ausstellungen, Kunstwettbewerbe, ein Kino und Unterstützungsprojekte.
Aber vor allem bietet FMP1 Räume für radikale Solidarität. Es kommt darauf an, sie in diesen Zeiten zu nutzen.
